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ImaxRC B45 - Ein Netzteil des Grauens!

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    • ImaxRC B45 - Ein Netzteil des Grauens!

      Hallo,
      ich war ja länger nicht hier, andere Themen haben mich beschäftigt ;)

      Vor ca. 6 Wochen wollte ich mal wieder ein paar Akkus laden, Also los...
      Ich habe mir auf Grund der Videoempfehlung von Thomas ein ImaxRC X400 nebst passendem Netzteil und Adaptern für TH-Akkus (als Bundle) bei einem hier im Forum bekannten Shop gekauft. Das Dingens verrichtete einige Wochen gelegentlich seinen Dienst, alles bestens.
      Also, ich wollte, doch beim Einstecken des Netzsteckers großer Knall und Hütte dunkel!
      Das Teil hat ja noch Garantie, also ein paar Tage später Kontakt zum Händler aufgenommen. Dieser baute gleich in der ersten Antwort eine Drohkulisse auf:
      "Bitte beachten Sie, dass wir bei kundenseitigen Anwendungsfehlern/ nicht
      berechtigten Reklamationen eine Service/- Bearbeitungsgebühr im Höhe von 19,90€
      berechnen."
      Ok, die werden ihre Erfahrungen gemacht haben, doch ich hatte ja mitgeteilt, dass ich nur den Netzstecker eingestöpselt hatte. Ich war erstmal angefressen.... :(
      Der weitere Mailverkehr war aber freundlich, als schickte ich das Dingens (auf meine Kosten) hin. Ein paar Tage später war die Kiste wieder da, "kann an angegebene Adresse nicht zugestellt werden" Oha! War aber mein Fehler, ich hatte einen Zahlendreher in der PLZ. Als noch Menschen die Post sortierten ging das noch gut...
      Was nun? Ich brauchte das Teil dringend, also selber Hand angelegt.

      So, und nun folgt eine "interessante" Fotostrecke ;)

      Netzseite-Original.jpg
      Die Netzseite im Original. Alle netzseitigen Anschlüsse offen zugänglich, sollte heutzutage eher nicht so sein. Am gelben Kondensator ist was dunkel.

      Brand-1.jpg
      Detailansicht, deutlich sind Brandspuren zu sehen.

      Brandfleck-Isofolie.jpg
      Der Funkenflug ist durch die Platinenbohrungen bis zur unteren Isolierfolie durchgeschlagen.

      Schalter-Brand.jpg
      Kleine Ursache, große Wirkung. Der Abstand Lötstelle zum Schaltergehäuse taugt überhaupt nicht für 230V! Dieser Schalter ist für die Umschaltung zwischen 110/230V zuständig, bei 230V offen. Er ist eigentlich in unseren Breiten überflüssig! Obendrein war er etwas ungünstig montiert, er ließ sich nicht ganz auf 230V schalten (ca. 0,5mm Schiebeweg fehlten) Egal, wenn nun beim Einstecken des Netzkabels der Powerschalter zufällig auf ON steht und das Stecken wacklig erfolgt, kann die Spannung am Schalter hochlaufen (über 230V!)
      Das hat mit dem Schaltungstrick zur Umschaltung 110/230V zu tun.

      L2-L3.jpg
      Die beiden Anschlusspunkte dieses Schalters, den habe ich komplett entfernt (ist ja überflüssig)

      Sicherung-Original.jpg
      Unter diesem Isoschlauch muss ein Sicherungsmörkel stecken!

      Sicherung-Original2.jpg
      Eine solche Minisicherung soll 230V bei über 6,3A trennen können. Hat sie auch, aber das ist bei so kleinen Abstand der Anschlusskappen ein Ritt auf der Kanonenkugel!

      Loetpfusch1.jpg
      Die Lötkünste der Hersteller sind einfach nur gaga. Ich vermute Chinesische Bauersfrau mit Dachrinnenlöter! ;)

      Loetpfusch2.jpg
      Andere Stelle, auch nicht besser! Die Platinen werden nach dem Lötgeklecker auch nicht mehr gewaschen.

      Gleich geht's weiter...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von old-papa ()

    • ... weiter geht's....


      Risiko1.jpg
      Und hier beginnt das wirklich haarig zu werden (darum die Überschrift) Direkt neben den 230V-Anschlüssen die Buchse des hinteren Lüfters. Primär- und Sekundärseite dieses Netzteil liegen dicht beieinander. Es geht aber noch haariger....

      Risiko2.jpg
      ... wie hier zu sehen. Das (die dünne Leitung am unteren Platinenrand) ist die Minusleitung zum hinteren Lüfter (also Sekundärseite des Netzteils) und die läuft unmittelbar neben den Transistoren mit ihrer Zwischenkreisspannung von über 320V Gleichspannung vorbei!

      Risiko3.jpg
      Der Abstand dieser beiden Potentiale beträgt nur 1mm! Abenteuerlich!

      Leitung-neu.jpg
      Die Leiterbahn habe ich abgezogen und den Lüfteranschluss mit einem Hochspannungskabel verdrahtet.

      Netzseite-neu.jpg
      Hier die Netzseite komplett neu verdrahtet. Über die Anschlüsse auch Schrumpfschläuche und die Minnisicherung habe ich durch eine richtige und nach Außen (an die Stelle des entfernten Schalters) gelegt.

      Sicherung-neu.jpg
      Hier der neue Sicherungshalter, besser und bequemer ist das.

      Funktionstest.jpg
      Nach dem Zusammenbau ein Funktionstest. Etwa 1 Stunde bei rund 20A habe ich das Dingens kullern lassen. Es wird warm, aber alles im grünen Bereich.

      Ich wollte hier nur mal zeigen, was uns selbst hier im "überregulierten" Europa untergejubelt werden kann.

      Old-Papa

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von old-papa ()

    • Das ist das Problem bei fehlendem VDE/GS-Zeichen und einem CE-Zeichen was jeder Hersteller nach Lust und Laune anbringen kann ohne das da was geprüft wird.
      Du kannst aber solche Produkte bei der EU-Kommission melden: ICSMS - European Commission
      Unter dem Punkt Verbraucher kannst Du die entsprechende Behörde suchen und das Produkt dort melden. Kann gut sein, das das Produkt aus dem Verkehr gezogen wird.
      Falls Dir das zu Umständlich ist hilft auch die Verbraucherzentrale in Deiner Nähe.
      Grüße auss´m Pott
      Gerhard