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Was passiert, wenn GPS disabled und Funkverbindung abbricht?

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    • Was passiert, wenn GPS disabled und Funkverbindung abbricht?

      Nach einigem Googlen finde ich im Internet zu diesem Thema entweder nur "verwirrende" Threads bzw. Threads über uralte Firmware-Versionen.
      Weiß jemand "ganz genau" was nun passiert, wenn man den Typhoon H (PRO RS) mit "GPS disabled" (manuell OFF unter "Setting / Calibration") fliegt und dabei die Funkverbindung zur ST16 abbricht?

      Klar, der Verstand sagt: Weil bei "GPS disabled" die Positionsdaten nach wie vor angezeigt werden (aus denen auch die angezeigte Fluggeschwindigkeit berechnet wird), wird ja wohl bei Funkverbindungsabbruch innerhalb weniger Sekunden ein RTH zum Smart Circle der letzten bekannten Position der ST16 eingeleitet werden. Aber ist das nun wirklich so?
    • vr-pilot schrieb:

      Klar, der Verstand sagt: Weil bei "GPS disabled" die Positionsdaten nach wie vor angezeigt werden (aus denen auch die angezeigte Fluggeschwindigkeit berechnet wird), wird ja wohl bei Funkverbindungsabbruch innerhalb weniger Sekunden ein RTH zum Smart Circle der letzten bekannten Position der ST16 eingeleitet werden. Aber ist das nun wirklich so?
      Nö, isses nicht.
      Das funktioniert nur so, wenn GPS eingeschalten ist.

      Da GPS OFF ist, wird zwar die Geschwindigkeit berechnet, die GPS Daten stehen aber nicht mehr für teilautomatisierte Flugmodi zur Verfügung.
      Daher auch die Meldung, wenn Du ausschaltest, dass nur noch "manuell Fliegen" möglich ist.

      Der Copter geht in den FailSafe-Mode und will zurück zur letzten bekannten Position des Funke, da die eigene GPS Position nicht für den Flug zur Verfügung steht, landet der Copter im Notlandemodus an Ort und Stelle, wo er gerade ist.

      Gruß
      Fan Tho Mass

      P.S. bevor die Funkverbindung abreist, fällt die Telemetrie aus, dann wäre es sinnvoll, den Rückflug anzutreten oder das GPS wieder zuzuschalten, denn die Steuerung ist dann immer noch möglich.
      Hier meine neuste Videosreihe:
      NEU: Yuneec - Typhoon H Plus
    • Fan Tho Mass schrieb:

      vr-pilot schrieb:

      Klar, der Verstand sagt: Weil bei "GPS disabled" die Positionsdaten nach wie vor angezeigt werden (aus denen auch die angezeigte Fluggeschwindigkeit berechnet wird), wird ja wohl bei Funkverbindungsabbruch innerhalb weniger Sekunden ein RTH zum Smart Circle der letzten bekannten Position der ST16 eingeleitet werden. Aber ist das nun wirklich so?
      Nö, isses nicht.Das funktioniert nur so, wenn GPS eingeschalten ist.

      Da GPS OFF ist, wird zwar die Geschwindigkeit berechnet, die GPS Daten stehen aber nicht mehr für teilautomatisierte Flugmodi zur Verfügung.
      Daher auch die Meldung, wenn Du ausschaltest, dass nur noch "manuell Fliegen" möglich ist.

      Der Copter geht in den FailSafe-Mode und will zurück zur letzten bekannten Position des Funke, da die eigene GPS Position nicht für den Flug zur Verfügung steht, landet der Copter im Notlandemodus an Ort und Stelle, wo er gerade ist.

      Gruß
      Fan Tho Mass

      P.S. bevor die Funkverbindung abreist, fällt die Telemetrie aus, dann wäre es sinnvoll, den Rückflug anzutreten oder das GPS wieder zuzuschalten, denn die Steuerung ist dann immer noch möglich.
      Hallo Fan Tho Mass,

      vielen Dank für die schnelle Antwort. :thumbup:
      Irgendwie hatte ich gehofft, dass der H mit den zur Verfügung stehenden GPS-Daten "etwas Vernünftiges" anstellt. Ich hatte aber auch auf Grund diverser Beschreibungen befürchtet, dass es anders ist.

      Somit weiß ich Bescheid und werde es so einem befreundeten Typhoon-H-Piloten mitteilen. (per Thread-Link)
      Wäre schade, wenn der H520 das genauso handhabt, weil es irgendwie nicht zum "Safety-First"-Gedanken passt. Gerade wo jetzt verstärkt von mehrfach-redundanten Copter-Systemen gesprochen wird...
    • vr-pilot schrieb:

      Irgendwie hatte ich gehofft, dass der H mit den zur Verfügung stehenden GPS-Daten "etwas Vernünftiges" anstellt. Ich hatte aber auch auf Grund diverser Beschreibungen befürchtet, dass es anders ist.
      Tut er doch, wenn man aber absichtlich diese Daten deaktiviert, muss man mit den Gegebenheiten zurecht kommen.


      Wäre schade, wenn der H520 das genauso handhabt, weil es irgendwie nicht zum "Safety-First"-Gedanken passt. Gerade wo jetzt verstärkt von mehrfach-redundanten Copter-Systemen gesprochen wird...
      Redundante Systeme sind sicher gut, notwendig und sinnvoll, aber die nützen einem auch nichts, wenn man sie deaktiviert.


      Zu den Fakten:
      • Wenn man GPS deaktiviert, wird man vor dem Ausschalten darauf hingewiesen (via PopUp) dass man nur manuell fliegen kann
      • Die Verbindung wird nicht abreisen, wenn man gesetzeskonform fliegt
      • Die Telemetrie zeichnet trotzdem noch Daten auf, die die Position des Copters zeigen.
      Gruß
      Fan Tho Mass
      Hier meine neuste Videosreihe:
      NEU: Yuneec - Typhoon H Plus
    • Fan Tho Mass schrieb:

      vr-pilot schrieb:

      Irgendwie hatte ich gehofft, dass der H mit den zur Verfügung stehenden GPS-Daten "etwas Vernünftiges" anstellt. Ich hatte aber auch auf Grund diverser Beschreibungen befürchtet, dass es anders ist.
      Tut er doch, wenn man aber absichtlich diese Daten deaktiviert, muss man mit den Gegebenheiten zurecht kommen.

      Wäre schade, wenn der H520 das genauso handhabt, weil es irgendwie nicht zum "Safety-First"-Gedanken passt. Gerade wo jetzt verstärkt von mehrfach-redundanten Copter-Systemen gesprochen wird...
      Redundante Systeme sind sicher gut, notwendig und sinnvoll, aber die nützen einem auch nichts, wenn man sie deaktiviert.

      Zu den Fakten:
      • Wenn man GPS deaktiviert, wird man vor dem Ausschalten darauf hingewiesen (via PopUp) dass man nur manuell fliegen kann
      • Die Verbindung wird nicht abreisen, wenn man gesetzeskonform fliegt
      • Die Telemetrie zeichnet trotzdem noch Daten auf, die die Position des Copters zeigen.
      Gruß
      Fan Tho Mass

      Wäre halt nur "ein Träumchen", wenn man (z.B. per Button 2 (AUX), von mir aus mit Confirm-Wipe) GPS disablen könnte, um damit die Vorteile des Pitch/Attitude-Fliegens zu nutzen. Und das ohne dabei gleichzeitig den Totalverlust des Copters und evtl. Garantie-Ausfall inkl. Haftungsübernahme (Fahrlässigkeit?) riskieren zu müssen. ("Ist einfach da so "gelandet", weil die ST16 nicht mehr wollte...")

      Zitat "TYPHOON+H+RS+USER+MANUAL_GERMAN.pdf" (V1.2) S. 19/20 :
      "Deaktivieren Sie das GPS NUR bzw. schalten Sie es NUR dann aus, wenn Sie die VOLLE
      Verantwortung und Haftung für Unfälle und das unkontrollierte Davonfliegen des Fluggerätes übernehmen.
      "

      Ich denke da würde Yuneec wirklich sich selbst einen großen Gefallen tun, genau das zu ändern.
      IMO handelt es sich hierbei (Autonome "Notlandung" an Ort und Stelle - trotz vorhandener GPS-Daten - bei Funkverbindungsverlust, statt Rückkehr zur Funkfernbedienung (Standard im GPS-Ready-Modus)) um eine Systemschwäche, bei der aber die Schuldsuche wieder mal beim Piloten beginnt. Zudem ist es wieder ein klassischer Beleg dafür, dass die Bedienungsanleitung (Operation Manual) das - im Nachhinein "doch so klare Verhalten" - in keinster Weise ankündigt.
      Ich jedenfalls habe deine Anmerkung
      "Der Copter geht in den FailSafe-Mode und will zurück zur letzten bekannten Position des Funke, da die eigene GPS Position nicht für den Flug zur Verfügung steht, landet der Copter im Notlandemodus an Ort und Stelle, wo er gerade ist."
      in der Anleitung so nicht gefunden.

      Ich meine es wirklich nur gut, wenn dann aber für alle Beteiligten.
    • vr-pilot schrieb:

      Weil bei "GPS disabled" die Positionsdaten nach wie vor angezeigt werden (aus denen auch die angezeigte Fluggeschwindigkeit berechnet wird)
      Ich habe auch immer geglaubt, dass die Geschwindigkeit aus den GPS-Daten errechnet wird, aber dem ist nicht so. Die daten kommen aus den Gyro/Accelerator (MPU6050).
      Die errechnen telemetry.tas = Math.sqrt((vx * vx) + (vy * vy)) + (vz * vz));, was mich echt überrascht hat.
      Es geht also auch die Steigleistung mit ein (also wirklich nahe an True Airspeed). Nur GPS wäre Geschwindigkeit über Grund.

      Gruß HE
    • h-elsner schrieb:

      vr-pilot schrieb:

      Weil bei "GPS disabled" die Positionsdaten nach wie vor angezeigt werden (aus denen auch die angezeigte Fluggeschwindigkeit berechnet wird)
      Ich habe auch immer geglaubt, dass die Geschwindigkeit aus den GPS-Daten errechnet wird, aber dem ist nicht so. Die daten kommen aus den Gyro/Accelerator (MPU6050).Die errechnen telemetry.tas = Math.sqrt((vx * vx) + (vy * vy)) + (vz * vz));, was mich echt überrascht hat.
      Es geht also auch die Steigleistung mit ein (also wirklich nahe an True Airspeed). Nur GPS wäre Geschwindigkeit über Grund.

      Gruß HE
      Hallo HE,

      hatte mich schon gefragt, warum du bei deinem Programm "q500log2kml.exe" die Geschwindigkeit als TAS bezeichnest. Die Variable "telemetry.tas" kommt also von Yuneec selber?

      Wenn man die Gyro/Accelerator-Unit des YTH mit einem IRS in der Großfliegerei vergleicht, wäre es aber auch eher Groundspeed (G/S) als TAS, denn von dem Moment der ersten Fortbewegung an werden alle Beschleunigungen relativ zum "Ruhepunkt Erdboden" gemessen. (Während der IRS-Calibration im Flugzeug (Parking Position) muss die Erdrotation erfasst werden, um an der einzugebenden (oder per GPS gelieferten) Position überhaupt einen Ruhepunkt ermitteln zu können.)
      Ich denke deshalb, dass die Gyro/Accelerator-Unit des YTH einfach jede Drifft als Bewegung über Grund erfasst. Egal, ob diese Drifft (Beschleunigung) nur durch Wind oder aus einer Kombination aus Wind und Drohnenantrieb entsteht.
      Bestes Beispiel: Kommt man bei einem Flug gegen den Wind über einem Punkt zum Stehen, würde die TAS (per Definition) immer noch die Windgeschwindigkeit anzeigen, die ST16 zeigt jedoch "Speed 0" als Geschwindigkeit über Grund (G/S) an.



      Die Berechnung der Geschwindigkeit im 3D-Raum relativ zum Grund per "Math.sqrt((vx * vx) + (vy * vy)) + (vz * vz))" sollte sich somit auf die Ruhe-Calibration ohne Beschleunigung beziehen. Somit spielt Luft (TAS = True Air Speed) keine Rolle.
      (Sicher wird die Gyro/Accelerator-Unit des YTH die Erdrotation nicht herausrechnen können. Evtl. ist die IMU-Calibration bei DJI genauer, weil sie wesentlich längere Zeit in Anspruch nimmt. In der Großfliegerei dauert ein IRS-Alignment 9 bis 18 Minten, je nach dem auf welchem Breitengrad man gerade ist. Je näher am Nord/Süd-Pol desto länger, weil die geringere Ablenkung präzisere Messungen erfordert. Ist die IRS-Unit unterkühlt, dauert es noch länger.)
    • Nun ja, ich benenne die 'tas' nicht einfach so, sondern übernehme einfach die Überschriften aus der Telemetrie. Das hat Yuneec so festgelegt.
      Man darf das sicher nicht auf die Goldwaage legen oder mit Systemen in der manntragenden Luftfahrt vergleichen (die sicher viel teurer sind).
      Ich finde, es ist eine gute Näherung. Gut, dass auch vertikale Geschwindigkeit eingeht. ich hatte das früher schon in der Telemetrie beobachtet und mich gefragt, wie das möglich ist. Die Genauigkeit ist natürlich nicht besonders groß. Das sieht man schon daran, dass der Kopter auf dem Startplatz steht und die TAS zwischen 0 und 2m/s schwankt. Vibrationen spielen da sicher eine Rolle. Wind geht im Flug mit ein, weil der Accelerator ja nicht weiß, woher die Bewegung kommt.

      Gruß HE